Biathlon
Bei diesem Wettkampf müssen die Athletinnen und Athleten nicht nur äußerst anspruchsvolle Strecken zurücklegen, sondern auch eine ruhige Hand am Schießstand beweisen. Die Rede ist vom Biathlon, einer zumeist im Winter ausgetragenen Kombinationssportart, die sich aus den beiden Disziplinen Skilanglauf und Schießen zusammensetzt. In Skandinavien und Russland gehört Biathlon zweifelsohne zu den National-Sportarten, aber auch in Deutschland erfreut sich dieser Sport mittlerweile immer größerer Popularität.
Geschichte
Während sich die Jagd auf Skiern über 5000 Jahre zurückverfolgen lässt, liegen die Ursprünge des Biathlonsports vor allem im militärischen Bereich. 1861 wurde in Norwegen der erste Verein gegründet – im deutschsprachigen Raum entwickelte sich der Militärskilauf hingegen erst Ende des 19. Jahrhunderts. Der Vorgänger des heutigen Biathlons – der Militärpatrouillenlauf – entwickelte sich bis 1910 aus den ersten organisierten Wettkämpfen und wird im Rahmen von Heeresmeisterschaften bzw. Militärweltmeisterschaften bis heute durchgeführt.
1948 wurde der Name „Biathlon“ eingeführt – und sechs Jahre später erkannte das IOC Biathlon als eigene Sportart an. In den darauf folgenden Jahren wurde sowohl das Konzept des modernen Winterbiathlons eingeführt als auch die Wettkampfregeln offiziell genehmigt.
Ausrüstung
Skier: Die Athleten verwenden normale, etwa 1250 Gramm schwere Skating-Skier mit einer Breite von ca. 5 Zentimetern. Die Länge der Skier ist nicht limitiert und hängt von der Körpergröße des einzelnen Sportlers ab. Ebenfalls zu erwähnen sind der Langlaufschuh, schulterhohe Langlaufstöcke sowie windschlüpfige Rennanzüge.
Gewehr: Bis 1977 wurden bei den Wettkämpfen Großkalibergewehre verwendet. 1978 wechselte man zu Kleinkalibergewehren, deren Gewicht zwischen 3,6 und 6 Kilogramm liegt. Laut Reglement dürfen nur manuell zu repetierende Gewehre verwendet werden. Die Visiereinrichtung besteht aus einem Diopter, das jedoch keine vergrößernde Wirkung besitzen darf.
Munition: Hier wird ein Kaliber von 5,6 Millimeter verwendet und das Geschoss darf die Mündungsgeschwindigkeit von 380 Meter/Sekunde nicht überschreiten.
Disziplinen und Wettkampf
Die verschiedenen Disziplinen folgen zwar dem gleichen Grundprinzip, unterscheiden sich aber durch die Regeln. Im Biathlon-Weltcup, bei Weltmeisterschaften sowie bei Olympischen Winterspielen werden momentan sechs Disziplinen ausgetragen: Einzel, Sprint, Verfolgung, Massenstart, Staffel und gemischte Staffel. Neben den Weltmeisterschaften findet der Biathlon-Weltcup jährlich in der Zeit von Dezember bis März statt. In dieser Zeit müssen die Athleten in der Regel neun Stationen mit je zwei bis drei Wettbewerben pro Ort absolvieren. Außerdem gibt es noch kontinentale Meisterschaften in Europa, Nordamerika, Südamerika und Asien.
Während des Skilanglaufs müssen die Biathleten ihr Können am Schießstand beweisen. Je nach Disziplin wird stehend und liegend geschossen, wobei die Entfernung einheitlich 50 Meter beträgt. Die zu treffende Scheibe misst 4,5 Zentimeter (liegend) bzw. 11,5 Zentimeter (stehend). Verfehlt der Schütze eine der fünf zu treffenden Scheiben, wird dies mit einer Strafrunde von 150 Metern oder einer Strafzeit von einer Minute (Einzel) geahndet. Genau dieser Umstand lässt den Zuschauer bis zum Schluss mitfiebern, da sich das Blatt ständig wenden kann. Sämtliche Weltcupläufe werden heutzutage im Fernsehen übertragen und ziehen auch live vor Ort immer mehr Schaulustige an.