Skifahren in Australien und Neuseeland
Wer bei Australien an süße Koalas und tolle Surfspots denkt, hat Recht. Wer an blendend weiße Pisten und Schneezauber denkt, ebenfalls. Tatsächlich überrascht der allgemein als Down Under bekannte Kontinent mit hervorragenden Schneeverhältnissen für absolute Skifreaks, die im deutschen Sommer nur an eines denken: Skifahren. Genauer gesagt vom Juni bis Oktober ist es ein zugebenermaßen kostspieliges Vergnügen, aber ein vergessliches Erlebnis definitiv. Natürlich gibt es keine weitläufigen Skischaukeln wie in unseren Breitengraden, aber Victoria und New South Wales locken Snowboarder und Langläufer ebenso wie leidenschaftliche Skifahrer. Die Anfahrt ist etwas schwieriger, kostet wegen der Straßenbenutzungsgebühren noch mehr Geld und man braucht Schneeketten. Ob Schnee auf den Straßen liegt, ist dafür kein Kriterium.
Hotspot Nummer Eins ist für viele der höchste Berg Australiens, der Mount Kosciuszko mit mehr als 2.200 Meter. Der Gipfel gehört zu den Snowy Mountains, der längsten Gebirgskette Australien. Manche nennen sie liebevoll die Australischen Alpen. Es ist einfach einzigartig, mit einem verführerischen Duft von Eukalyptus in der Nase und dem Anblick dieser großen schneebedeckten Bäume im Schnee seine Spuren zu ziehen. Die Pistenanforderungen reichen von Anfänger bis zum Profi. Es gibt einen Funpark, mehrere Einkehrstationen für mittags, Buckelpisten und Slalomhänge. Für die Kleinen gibt es einen Kinderpark und einen speziellen Kinderlift.
Die Konkurrenz im eigenen Land ist Perisher Blue, das größte Skigebiet, das ebenfalls in den Snowy Mountains liegt. Fast 50 Lifte und eine riesige Abfahrtsfläche von 1.245 Hektar locken eingefleischte Schneefanatiker. Eine unterirdische Schnellbahn transportiert die Wintersportler bequem zur nächsten Abfahrt. Knapp sechs Stunden entfernt liegt Sydney, falls jemand mitten im Skiparadies Lust auf das australische Großstadtfeeling überkommt. Mal eben zum Skifahren bietet sich von Melbourne aus an, denn drei Stunden entfernt liegt Mount Buller, das zweitgrößte Skiparadies Australiens. 80 Pistenkilometer mit 25 Liftanlagen sorgen für das perfekte Abfahrtsvergnügen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Vorsicht ist geboten bei der farblichen Kennzeichnung, denn diese ist in Australien etwas anders als hierzulande und könnte zu einer ungeplanten Challenge werden. Grün sind einfache Pisten für Anfänger, Fortgeschrittene orientieren sich an Abfahrten mit blauer Farbe und den Könnern ist auch auf Australisch Schwarz vorbehalten. Mehrere Hütten für den Einkehrschwung, eine Buckelpiste, zwei Zauberteppiche und ein Kinderpark sorgen für das sportliche und leibliche Wohl der Gäste aus aller Welt.
Aim higher: Hotham Village ist das Paradies für Freestyler!
Hotham Village wirbt mit den Worten „Aim higher“. Das drittgrößte Skigebiet liegt im Zentrum der Victorian Alps und ist mit 1.750 Meter Seehöhe Victorias höchstes Dorf, auch das höchste Dorf Australiens. Mount Hothams wahres Highlight ist der Flughafen, der lediglich 20 Kilometer von den Abfahrten entfernt liegt. Nicht die günstige, aber definitiv praktische Anreise, die eine anstrengende Anfahrt über Kilometer hinweg andauernde Fahrt über Serpentinen und Stress erspart. Das Skigebiet Mount Hotham verfügt über 13 Liftanlagen und 245 Hektar Pisten. Für Freestyler ist Falls Creek die perfekte Location. Tiefschnee von Ende Juli bis Anfang August sorgt im idyllischen Bergdorf auf 1.500 Meter Höhenlage für ungetrübtes Schneevergnügen. 450 Hektar präparierte Pisten und insgesamt 13 Liftanlagen sowie ein Kinderpark warten auf die Schneefreunde.
Kinderfreundlich und idyllisch: Charlotte Pass und Selwyn Snowfield
Charlottes Ski Pass Resort ist besonders auf Familien ausgerichtet. Es ist beschaulicher, ruhiger und etwas günstiger. Fünf Liftanlagen sichern den kinderfreundlichen Betrieb des Charlotte Pass Skigebiets, das sehr beliebt und nur mit Schneemobilen zu erreichen ist. Selwyn Snowfield setzt ebenfalls sehr auf den Besuch von Kindern und ihren Familien. Snow Tubing, Tobogganging und ein tolles Animationsprogramm punkten bei den Besuchern. Im Nationalpark werden auch Schneeschuhwanderungen angeboten, die aufgrund der eindrucksvollen Landschaft ein besonderes Erlebnis für Klein und Groß sind.
Neuseeland – das Land der Maori und der Skifahrer
Auf der Südinsel von Neuseeland lockt das Cardrona Alpine Resort, das mit „The Remarkables“, „Coronet Park“ und „Treble Cone“ zu den vier großen Skigebieten rund um Queenstown gehört. 350 Hektar Abfahrtsfläche und sieben Liftanlagen sorgen für das ultimative Skivergnügen in Cardrona. Es ist einer der bekanntesten Skiorte von Neuseeland, das knapp eine Stunde von Queenstown entfernt ist. Natur pur, aber die Anreise ist etwas schwieriger, denn das letzte Stück ist eine ungeteerte Bergstraße. Empfehlenswert sind bei der Anreise auf jeden Fall Schneeketten. Coronet Peak verfügt über 280 Hektar Abfahrtsflächen und ist eines der ältesten Skigebiete. Keine 25 Autominuten von Queenstown entfernt, das mit seinem Flughafen auch für internationale Gäste ideal gelegen ist. Mount Dobson hat die höchste Talstation in ganz Neuseeland, hat 400 Hektar Abfahrtsflächen und drei Liftanlagen. Nach Christchurch fährt man ungefähr zweieinhalb Stunden. Mount Hutt, eines der größten Skigebiete bringt trotz weniger Liftanlagen vielfältige Möglichkeiten. Allein von der Bergstation des Summit Six gibt es 15 verschiedene Abfahrten. Die Skisaison dauert von Mitte Juni bis Anfang Oktober. Aber das ganz besondere Highlight von Mount Hutt ist der spektakuläre Ausblick: Während der Tiefschneeabfahrt sieht man bis zum Pazifischen Ozean. Das lässt sich nicht so schnell toppen.
The Remarkables: DAS Skiparadies Neuseelands!
Von den Einheimischen liebevoll “The Remarks” genannt, ist das Gebiet besonders bei Snowboardern sehr beliebt. Anders als bei den bisherigen Skigebieten sind die Remarkables relativ unkompliziert zu erreichen. Treble Cone hat umfangreiche 549 Hektar Fläche, verteilt auf vier Liftanlagen und einem tollen Panoramablick auf Wanaka und den gleichnamigen See. Treble Cone, im Südosten der Südinsel Neuseelands, liegt zwischen 1.255 und 1.960 Meter Seehöhe. Der Flughafen und Queenstown sind nur zwei Autostunden entfernt. Auch das Skigebiet rund um das Mount Ruapehu Bergmassiv im Tongariro Nationalpark ist sehr groß und verfügt über eine Abfahrtsfläche von 500 Hektar mit neun Liftanlagen. Mit 2.797 Meter ist das Bergmassiv die höchste Erhebung auf der neuseeländischen Nordinsel. Vom Skigebiet aus bietet sich bei gutem Wetter ein spektakulärer Ausblick auf den höchsten und zugleich aktivsten Vulkan Mount Ruapehu und dem Mount Egmont, direkt an der Westküste Neuseelands.
Das Skigebiet Whakapapa Mount Ruapehu begeistert mit 1.051 Hektar Abfahrtsflächen und 14 Liftanlagen für absoluten und beinahe grenzenlosen Skispaß. Auf der Nordinsel von Neuseeland gibt es wenige hohe Berge, aber dafür ist das Skifahren hier wirklich ein ganz besonderes Vergnügen. Wellington, die Hauptstadt Neuseelands, ist in einer halben Stunde mit dem Auto erreichbar. Von Auckland aus dauert es nur vier Stunden. Mehrere Hütten und Bergrestaurants sorgen für das kulinarische Wohl der Skisportler.